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Frankfurt am Main, 27.03.2019 12:00:00

Wie ist es um den deutschen Fußball bestellt? Diese Frage diskutierten Wolfgang Steubing, Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht Frankfurt Fußball AG, und Reinhard Grindel, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes am vergangenen Donnerstag im voll besetzten Audimax der Frankfurt School of Finance & Management. Eintracht-Fan Professor Dr. Horst Löchel, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Frankfurt School, moderierte.

Diskutierten über die Zukunft des deutschen Fußballs: Wolfgang Steubing, Professor Dr. Horst Löchel und Reinhardt Grindel (v.l.n.r.)

Karolina Kristic, Kanzlerin und CFO der Frankfurt School, begrüßte die Gäste und eröffnete den Abend. Fußball und die Frankfurt School passten aus zwei Gründen zusammen. Zum einen sei der Fußball mittlerweile ein großes Geschäft, indem es auch um Finanzen und Management sowie gute Mitarbeiterführung gehe – Themen, die die Frankfurt School in Lehre, Forschung und Beratung adressiere. Außerdem sei die Sportart Symbol für Integration und Internationalität – auch dafür stehe die Frankfurt School.

Bei der Diskussion ging es zunächst um die positive sportliche Entwicklung von Eintracht Frankfurt sowie ihre Erfolge im europäischen Wettbewerb. „Die gute Entwicklung hat viel mit unserem Sportvorstand Fredi Bobic zu tun. Er ist international sehr gut vernetzt und weiß, wie man Talente finden kann. Trotzdem sind wir noch kein Dauergast in der oberen Tabellenregion“, bekannte Wolfgang Steubing.

Professioneller Fußball muss der Basis etwas zurückgeben: Bundesligisten profitieren stark von Amateur-Vereinen

Im Profifußball gebe es eine immer größer werdende Entfernung zwischen den Profis und Fans, so Professor Löchel, der Reinhard Grindel nach Maßnahmen gegen ein steigendes Spannungsverhältnis fragte. Dieser erläuterte: „Wir müssen dem Fußball an der Basis etwas zurückgeben. Es kann nicht sein, dass es insbesondere in den großen Städten Wartelisten für Kinder gibt, die mit dem Sport anfangen möchten. Wir müssen die Infrastruktur gemeinsam mit den Kommunen und auch Profi-Vereinen weiter verbessern. Die Europameisterschaft 2024 im eigenen Land wird uns hierfür einen Schub geben“. Grundsätzlich passten Profi- und Amateurfußball gut zusammen, führte der Verbandschef weiter aus. Auch viele Nationalspieler hätten in kleinen Vereinen mit dem Sport begonnen. Deshalb gebe es mittlerweile auch eine finanzielle Honorierung für jeden Amateur-Verein, der Profispieler ausbildet. Die Bedingung: der Profi muss in dem jeweiligen Verein mindestens bis zum 6. Lebensjahr gespielt haben.

Financial Fairplay: Eine Regel, die nicht eingehalten wird  

Die Redner diskutierten auch das Financial Fairplay der UEFA zur Klublizenzierung für die Teilnahme an den europäischen Klubwettbewerben. „Das Financial Fairplay wird nicht richtig eingehalten – die Vereine in Europa können investieren wie sie wollen. Selbst der FC Bayern kann finanziell mit Mannschaften, die von Staaten unterstützt werden, nicht mithalten“, betonte Wolfang Steubing. Deshalb müssten Auflagen für Investoren strenger reglementiert werden. Für Eintracht Frankfurt komme dies jedoch grundsätzlich nicht in Frage. Die Eintracht, so Wolfgang Steubing, werde ihre Seele nicht verkaufen.

Insbesondere die Studierenden der Frankfurt School nutzten die anschließende Fragerunde, um persönliche Einschätzungen und Ideen zur Diskussion zu stellen. Unter anderem wurden der Umgang mit aggressiven und gewaltbereiten Fans und die Umbaupläne für das Frankfurter Stadion angesprochen. Beim anschließenden Empfang ging es weiter um die Eintracht und ihre Erfolge sowie die Qualifikation der Fußball-Nationalmannschaft für die Europameisterschaft im nächsten Jahr.

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